PV-Überschussladen: Welche Wallbox ist die beste?
Die Kombination von Wallboxen mit der PV-Anlage erfreut sich wachsender Beliebtheit. Schließlich handelt es sich dabei um eine nachhaltige und kostensparende Möglichkeit, das E-Auto zu laden. Darüber hinaus sichern sich Nutzer eine wachsende Unabhängigkeit von Stromanbietern.
Inhaltsverzeichnis
Viele stellen sich dabei jedoch die Frage, welche Ladestation am geeignetsten für das PV-Überschussladen ist. Auch der Preis ist ein relevanter Faktor bei der Kaufentscheidung. Wallboxen von Solarherstellern fallen oftmals teurer aus als herstellerunabhängige Ladelösungen, die in der Regel die gleichen Funktionen bieten. Aus diesem Grund lohnt sich ein Blick auf die zur Verfügung stehenden Alternativen.
Wir erklären, welche Faktoren du beachten solltest und welche Ladelösungen auf dem Markt verfügbar sind.
Teil uns mit, welche besonderen Features deine Wallbox mitbringen soll. Mit unserem Assistenten findest du die perfekte Ladelösung für all deine Ansprüche.
Kann jede Wallbox mit überschüssigem Solarstrom laden?
Nicht jede Wallbox ist mit dem smarten PV-Überschussladen ausgestattet. Das liegt daran, dass nicht jedes Modell über eine Schnittstelle verfügt, die eine Kommunikation mit der Solaranlage ermöglicht. Dies trifft vor allem auf schlichtere Modelle zu, die lediglich den Energiefluss zum E-Auto steuern.
Besonders Solaranlagenbesitzer sollten deshalb sicherstellen, dass die nötigen Voraussetzungen für das Laden mit PV-Überschuss gegeben sind. Nur so ist eine Selbstversorgung mit eigenem Solarstrom und die damit einhergehende Kostenersparnis garantiert.
Das muss deine Wallbox für optimales PV-Laden können
Es gibt viele Funktionen, mit denen eine Wallbox ausgestattet sein sollte, um das Laden mit Solarenergie zu optimieren. Ein erster wichtiger Baustein ist die Kommunikationsfähigkeit. Die Ladestation muss entweder mit dem heimischen Energiemanagementsystem (EMS) oder der PV-Anlage kommunizieren können. Häufig verwendete Schnittstellen dafür sind Protokolle wie OCPP, Modbus TCP oder EEBus.
Um das PV-Überschussladen voll auszuschöpfen, solltest du dir eine Wallbox mit Phasenumschaltung (1- zu 3-phasig) zulegen. Für das einphasige Laden wird eine Mindestleistung von 1,38 kW benötigt. Besonders morgens und abends steht nicht genug PV-Strom für das dreiphasige Laden zur Verfügung. Eine Ladestation mit Phasenumschaltung kann in solch einem Fall vom dreiphasigen auf das einphasige Laden wechseln, damit auch bei geringer Sonneneinstrahlung bevorzugt mit PV-Überschuss geladen wird.
Im Idealfall lässt sich das Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom durch eine intelligente Steuerung regulieren. Das kann beispielsweise durch eine App oder einem Interface erfolgen. Der Ladevorgang kann so überwacht und mithilfe passender Parameter wunschgemäß eingestellt werden. Gleichzeitig ist es möglich, den gewünschten Lademodus zu priorisieren, auf Notfall-Laden mit Netzstrom umzustellen oder ein Mindestladeziel festzulegen.
Herstellerunabhängige Ladelösungen
Abgesehen von den Ladelösungen der Solarhersteller, gibt es auch zahlreiche unabhängige Wallbox-Modelle. Diese lassen sich über Kommunikationsprotokolle in existierende Systeme für das Energiemanagement einbinden. Wallboxen, die nicht an einen bestimmten Solarhersteller gebunden sind, sorgen für eine höhere Flexibilität. Besonders gut eignen sie sich, wenn deine Photovoltaik-Anlage von einem Hersteller kommt, der keine hauseigenen Wallboxen anbietet.
Smartes Laden mit den Preis-Leistungs-Siegern von go-e
Der österreichische Wallbox-Hersteller go-e hat zahlreiche Modelle für PV-Überschussladen auf den Markt gebracht. Die Charger sind hervorragend für herstellerunabhängiges PV-Laden geeignet. Sowohl die stationären (go-e Charger Gemini) als auch die mobilen Ladelösungen (go-e Charger Gemini Flex) sind mit diesem Feature ausgestattet. Die smarten PV-Features gehen mit günstigen Anschaffungspreisen einher. Nicht umsonst wurde der go-e Charger Gemini Flex 2.0 von der E-Mobilitäts-Zeitschrift Electricar zum Preis-Leistungs-Champion gekürt.
Besonders empfiehlt sich die Anschaffung des go-e Controllers. Dieser überwacht die Stromproduktion und den Energieverbrauch im Haushalt und kommuniziert die Daten an die Ladestation. Alternativ können die go-e Charger über eine API-Schnittstelle in ein Energiemanagementsystem (EMS) integriert werden. Dadurch kann der Charger direkt mit der PV-Anlage kommunizieren und die Ladeleistung an den verfügbaren PV-Überschuss anpassen.
Ebenfalls integriert in die go-e Modelle ist die automatische Phasenumschaltung. Dabei wechselt der Charger abhängig von der verfügbaren Menge an PV-Überschuss zwischen einphasigem und dreiphasigem Laden. Dadurch wird die Nutzung von selbst produziertem Solarstrom weiter optimiert.
PV-Laden mit Qualität "Made in Germany" mit Wallboxen von Heidelberg AMPERFIED
Auch die Produktpalette des deutschen Herstellers Heidelberg beinhaltet geeignete Wallboxen für das Laden mit Solarstrom. Mit speziellem Fokus auf das PV-Überschussladen wurde die Heidelberg AMPERFIED Wallbox connect.solar 11 kW konzipiert. Über ein Home Energy Management System (HEMs) oder den optional erhältlichen AMPERFIED PowerMeter63 kann das Laden mit überschüssigem Strom gestartet werden. Für externe EMS-Lösungen hat Heidelberg AMPERFIED eine Kompatibilitätsliste bereitgestellt.
Die automatische Phasenumschaltung verhindert eine unnötige Nutzung von Strom aus dem Netz. Der Ladevorgang lässt sich problemlos über die myAMPERFIED-App steuern und kontrollieren. Für Dienstwagenfahrer steht mit der Heidelberg AMPERFIED Wallbox connect.solar PRO 11 kW eine Ladelösung mit eingebautem MID-Zähler zur Verfügung.
Wallboxen von Solarherstellern
Einige bekannte PV-Hersteller bieten mittlerweile auch ihre eigenen Wallboxen an, um das PV-Überschussladen zu fördern. Der Vorteil solcher Wallboxen ist die nahtlose Einbindung in das Ökosystem des Herstellers.
Die beste Lösung für Solarladen mit Huawei-Komponenten
Neben seinen innovativen Produkten im Solarbereich, stellt Huawei auch Ladestationen für intelligentes PV-Laden zur Verfügung. Der Huawei Smart Charger ist wahlweise mit einer Ladeleistung von 11 kW oder 22 kW ausgestattet. Die Wallbox ist perfekt kompatibel mit anderen Bestandteilen des Huawei Solarsystems und lässt sich per Kabel oder drahtlos anbinden. Nimmt die Leistung der PV-Anlage ab, kann die Wallbox dank der automatischen Phasenumschaltung flexibel darauf reagieren.
Eine preiswertere Ladelösung ist der Huawei Smart Charger 7.4 kW, der allerdings nur für einphasigen Laden ausgelegt ist. Die Phasenumschaltung fehlt bei diesem Modell. Der Ladevorgang kann bei allen Wallbox-Modellen von Huawei mit der Huawei FusionSolar App eingestellt werden.
Im Zusammenspiel mit dem Huawei EMMA-A02 Energiemanager können sogar bis zu zwei Smart Charger integriert werden. Durch die integrierte KI-Analyse des Energiemanagers wird das PV-Überschussladen weiter optimiert.
Volle Solarpower: Überschussladen mit dem Fronius Wattpilot
Der Wechselrichterhersteller Fronius hat ebenfalls hauseigene Möglichkeiten für das Laden mit Solarstrom geschaffen. Eine davon ist der Fronius Wattpilot Home J 2.0 Diese smarte Ladestation wurde eigens für die Optimierung des PV-Verbrauchs entwickelt. Die Ladeleistung ist durch die automatische Phasenumschaltung situationsabhängig variabel. Im Zusammenspiel mit dem Fronius Lumina Stromtarif berücksichtigt die Wallbox aktuelle Strompreise und ermöglicht damit Kosteneinsparungen.
Mit einstellbaren Lademodi, wie dem Eco Modus und dem Next Trip Modus lässt sich das PV-Überschussladen weiter regulieren. Die Steuerung der Lademodi und anderer nützlicher Einstellungen erfolgt über die Solar.Wattpilot App.
Beachten solltest du, dass das PV-Laden nur mit einem zusätzlichen Fronius Smart Meter möglich ist. Auch ein Fronius Wechselrichter ist Voraussetzung.
Das PV-Überschussladen mit App steuern
Besonders bequem gestaltet sich das Laden mit Solarüberschuss mit einer App. Viele Wallbox-Hersteller haben solche Lösungen bereits implementiert. Apps können diverse Einstellungen vornehmen und Funktionen steuern.
So ermöglichen sie oftmals eine Live-Ansicht des Energieverbrauchs, der Stromproduktion deiner PV-Anlage und des Ladevorgangs deines E-Autos. Zusätzlich bieten die meisten Apps übersichtliche Statistiken an, anhand derer du den Anteil des Solarstroms an der geladenen Energie oder vergangene Ladevorgänge nachvollziehen kannst.
Gleichzeitig kannst du mit Apps zwischen den verschiedenen Lademodi wechseln. So entscheidest du, ob du dein E-Auto nur mit PV-Überschuss, hybrid (PV + Netzstrom) oder mit dem Schnelllademodus lädst. Außerdem kannst du Lademenge und zeitliche Ziele individuell einstellen. Manche Apps ermöglichen auch die Anpassung des Ladezeitpunktes an Zeiten, in denen günstigere Stromtarife gelten.
Fazit: Was ist die beste Wallbox für Überschussladen?
Die Entscheidung für die "beste" Wallbox zum PV-Überschussladen hängt maßgeblich von deinen individuellen Gegebenheiten ab, doch das Ziel ist klar: Dein E-Auto möglichst effizient und kostengünstig mit selbst erzeugtem Solarstrom laden. Allerdings gilt es, die Voraussetzungen zu beachten. Dazu gehört besonders die Fähigkeit, mit der PV-Anlage zu kommunizieren und die Ausstattung mit smarten Features wie der Phasenumschaltung, um auch bei geringer Sonneneinstrahlung den Überschuss optimal zu nutzen.
Ob du dich für eine integrierte Lösung eines Solarherstellers entscheidest, die nahtlos in deren Ökosysteme passt, oder eine flexible, herstellerunabhängige Wallbox wählst, die sich per Schnittstelle einbinden lässt, hängt von deinen individuellen Wünschen und den technischen Gegebenheiten am Installationsort ab. In jedem Fall ist die Investition in eine smarte Wallbox, die auf PV-Überschussladen ausgelegt ist, eine Investition in deine Unabhängigkeit, niedrigere Betriebskosten für dein E-Auto und eine nachhaltigere Zukunft.
Bildnachweise: Heidelberg AMPERFIED, go-e GmbH, Fronius International GmbH
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