E-Autos und Marder: Schäden und Schutzmaßnahmen
Marder sind nicht nur für Besitzer von Verbrennern ein Problem. Immer häufiger treten Fälle von Marderbiss auch bei E-Autos auf. Dies kann die empfindliche Technik stark in Mitleidenschaft ziehen und für E-Auto-Besitzer mehrere Tausend Euro kosten.
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Marder sind nicht nur für Besitzer von Verbrennern ein Problem. Immer häufiger treten Fälle von Marderbiss auch bei E-Autos auf. Dies kann die empfindliche Technik stark in Mitleidenschaft ziehen und für E-Auto-Besitzer mehrere Tausend Euro kosten.
Hier erfährst du, welche Schäden Marder an E-Autos anrichten können, wie Versicherungen solche Fälle handhaben. Und natürlich, wie du dein Fahrzeug effektiv schützen kannst.
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Welche Schäden richten Marder am E-Auto an?
Wegen ihrer Vorliebe, an Gummi- und Kunststoffteilen von Fahrzeugen zu knabbern, sind Marder bei Autobesitzern gefürchtet. Besonders teuer für E-Autobesitzer sind Schäden an Hochvoltleitungen, wie z.B. dem Hauptkabelstrang, der als Verbindung zwischen Ladesteckdose, Gleichrichter und Batterie dient. Ist dieser beschädigt, darf er aus Sicherheitsgründen nicht repariert werden.
Stattdessen muss der gesamte Hauptkabelstrang ausgetauscht werden. Das kann bereits dann der Fall sein, wenn die Isolierung angeknabbert wurde. Die Reparaturkosten können sich dabei auf bis zu 7.000 Euro belaufen.
Was zahlt die Versicherung bei Marderschäden?
Versicherungstechnisch sind Schäden durch Marderbisse in der Regel über die Teilkaskoversicherung abgedeckt. Allerdings erstreckt sich der Schutz häufig nur auf direkte Schäden, wie etwa zerstörte Kabel oder Schläuche. Weitere Folgeschäden, wie z.B. der Ausfall der Batterie, werden nur vereinzelt in die Vertragsbedingungen aufgenommen, zu einem teureren Tarif.
Experten schätzen, dass die Anzahl der von Marderbiss betroffenen E-Autos mit ihrem zunehmenden Anteil am Automarkt steigen wird. Dies könnte sich zukünftig preislich auf die Versichertenprämien auswirken, wodurch zu erwarten ist, dass E-Auto-Versicherungen für Verbraucher teurer werden.
Da jedoch auch die Kosten für die Versicherungen in die Höhe steigen, wird davon ausgegangen, dass die E-Auto-Industrie langfristig dazu angehalten wird, technische Lösungen, wie z.B. stabilere Kabel, zu entwickeln, was die Preisentwicklung bei Versicherungen wieder dämpfen dürfte.
Sind E-Autos besonders anfällig für Marderbiss?
Auch wenn E-Autos aufgrund ihrer technischen Zusammensetzung über zahlreiche empfindliche Kabel verfügen, lässt sich nicht feststellen, dass Marder Elektrofahrzeuge gegenüber Verbrennern bevorzugen. Vielmehr stellen Autos mit Verbrennungsmotor aufgrund der Wärme, die sie nach einer Fahrt absondern, einen besonders beliebten Unterschlupf dar.
Welchen Schutz gegen Marderbiss am E-Auto gibt es?
Es gibt diverse Möglichkeiten, um das eigene Elektrofahrzeug vor Mardern zu schützen. Die Auswahl reicht hierbei von preiswerten Abwehrsprays bis hin zu technischen Lösungen. Zu dem am häufigsten eingesetzten Schutzmaßnahmen gegen Marder zählen:
- Mardersprays
- Ultraschallgeräte
- Elektroschockgeräte
- Marderschutzgitter
Mardersprays sind mit max. 20 € die billigste Variante. Das Spray verteilt einen abschreckenden Geruch und hält somit die Tiere fern vom E-Auto. Das Spray muss dabei allerdings regelmäßig angewendet werden, um seine volle Wirkung zu entfalten.
Beliebt sind auch Ultraschallgeräte, die für rund 100 € gekauft werden können. Diese Geräte senden Schallfrequenzen, die für das menschliche Gehör kaum wahrnehmbar sind, jedoch für Marder unangenehm wirken. Das Gerät wechselt regelmäßig die Frequenz, um eine Gewöhnung der Marder an den Ton zu verhindern. Nach Bedarf kann das Ultraschallgerät wieder entfernt werden.
Zusätzlich besteht die tierunfreundliche Möglichkeit, Elektroschockgeräte zu verbauen. Die Kontaktplatten des Geräts befinden sich hierbei am Kabelstrang. Bei einer Berührung werden elektrische Stromschläge abgesondert, die für den Marder nicht tödlich sind, aber sich unangenehm anfühlen und somit helfen, die Tiere vom E-Auto fernzuhalten. Die Kosten für solche Systeme belaufen sich auf bis zu 400 €.
Alternative Methoden sind Marderschutzgitter, die die Tiere am Eindringen in den Motorraum hindern oder dicke Isolierungen aus Hartplastik oder Metall, die verhindern, dass Marder Schäden verursachen.
Gut zu wissen: In marderreichen Gebieten empfiehlt es sich zudem, den Motorraum regelmäßig zu kontrollieren, um frühzeitig Spuren wie Haare oder Pfotenabdrücke zu entdecken.
Fazit: Prävention ist das wichtigste Mittel gegen Marderbisse
Marderbisse sind ein ernstzunehmendes Problem, vor dem auch E-Autos nicht geschützt sind. Mit der richtigen Kombination aus Versicherungsschutz und präventiven Maßnahmen können jedoch teure Schäden vermieden werden. Bereits für wenig Geld sind wirksame Schutzmittel erhältlich, die das Risiko deutlich verringern. Gleichzeitig ist eine regelmäßige Kontrolle des Fahrzeugs, insbesondere des Motorraums, auf eventuelle Marderspuren unerlässlich.
Bildmaterial: LIQUI MOLY GmbH