Lohnt sich ein E-Auto: Die Vor- und Nachteile von E-Autos
Klimawandel, Umweltbewusstsein und politische Regulierungen wie Fahrverbote fördern den Umstieg auf E-Autos. Anreize begünstigen den Kauf, doch Themen wie Reichweite und Produktion bleiben umstritten.
Inhaltsverzeichnis
In diesem Artikel werden die wichtigsten Vor- und Nachteile von E-Autos kompakt erläutert. Dabei werden besonders Umweltverträglichkeit, Kosten und die Praxistauglichkeit analysiert.
Elektroauto Vorteile auf einen Blick:
Obwohl es noch Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit der Elektromobilität gibt, befindet sich die Industrie im Aufschwung und die Nachfrage steigt. Ob es um einen Beitrag zum Klima, geringe Kosten für den Betrieb oder um den technologischen Fortschritt geht. Wir haben euch einmal die aus unserer Sicht wichtigsten Vorteile festgehalten.
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1. Klima- und Umweltschutz
Anders als bei Verbrennern, werden von E-Autos keine schädlichen Emissionen ausgestoßen. Ein Umstieg auf die Elektromobilität sorgt somit langfristig für eine Verringerung der Luftverschmutzung, besonders in großen Städten und Ballungsräumen. Dementsprechend sind E-Autos auch von diversen Maßnahmen, wie Fahrverboten in Innenstädten, ausgenommen.
E-Autos können potentiell nur mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Daher haben sie eine viel bessere CO²-Bilanz als Verbrenner. Das kommt natürlich der Umwelt und dem Klima zu gute!
Verkehrslärm ade: E-Autos fahren fast geräuschlos. Dadurch wird der Verkehrslärm in stark befahrenen Gegenden deutlich weniger. Das wiederum führt zu einer verbesserten Lebensqualität. Also alle gewinnen!
2. Betriebskosten und Vergünstigungen
Auch im Hinblick auf die Kosten weist das E-Auto zahlreiche Vorteile auf. Strom ist nicht nur günstiger als Benzin. Er ermöglicht auch, mit einer PV-Anlage selbst Strom für das Elektroauto zu produzieren. Was natürlich für Hausbesitzer sehr vorteilhaft ist.
Auch die laufenden Betriebskosten sollten erwähnt werden. Da die üblichen Kostenfaktoren wie z.B. Ölwechsel bei E-Autos wegfallen und einige Reparaturen nicht notwendig sind, sind u.a. die Inspektionskosten deutlich reduziert.
Natürlich gibt es auch noch steuerlichen Vorteilen und Vergünstigungen für E-Autos. E-Autos die bis zum 31. Dezember 2025 zugelassen werden, sind bspw. zehn Jahre lang von der KfZ-Steuer befreit.
Außerdem profitieren Fahrer eines elektrischen Firmenwagens von, je nach Listenpreis des Fahrzeugs, der reduzierten 0,25 % bzw. 0,5 % Dienstwagenbesteuerung . Mehr hierzu findest du in unserem Artikel: Wer profitiert von der 0,25% Besteuerung.
Hinweis: Auch durch das Elektromobilitätsgesetz (EmoG) ergeben sich Vorteile. Einige Gemeinden bieten Fahrern von Elektroautos Privilegien, wie z.B. reduzierte Parkgebühren oder die Benutzung von Busspuren an. Informiere die am besten direkt an deinem Wohnort über die mögliche Vergünstigungen.
Gut zu wissen: Die bayerische Landesregierung hat Anfang Dezember verkündet, dass Elektroautos und Plug-in-Hybride ab April 2025 in ganz Bayern 3 Stunden kostenlos auf sonst gebührenpflichtigen Parkflächen parken dürfen.
3. Technologischer Fortschritt
Viele deutsche Hersteller wie bspw. BMW arbeiten kontinuierlich an einer Optimierung ihrer Technologien. Durch permanente Verbesserungen im Batteriemanagement und neue Ladelösungen wie die 800-Volt-Technologie wurde die Ladezeit erheblich reduziert. (Lies mehr hierzu: Welche E-Autos haben ein 800-Volt-System)
Auch ermöglichen es heimische Wallboxen den Besitzern von E-Autos, ihr Fahrzeug ganz einfach zuhause aufzuladen. Hierdurch müssen dann Ladestationen seltener aufgesucht werden, was einem Ausbleiben des regelmäßigen Tankstellenbesuch entspricht.
Natürlich erfahren auch die öffentlichen Ladestationen einen Aufschwung. Nach Angaben der Bundesnetzagentur besteht das Netz mittlerweile aus rund 115.000 Normalladepunkten und 31.000 Schnellladepunkten (Stand September 2024).
Durch den technologischen Fortschritt und die bessere Verfügbarkeit können immer mehr Vermieter und Unternehmen Ladepunkte anbieten. Besonders in Großstädten wurde die Zahl entsprechender öffentlicher Parkplätze erhöht.
Auch das Netz an Autobahnen und Fernstraßen wird immer weiter ausgebaut. Hierdurch steht einem Urlaub mit dem E-Auto bald nichts mehr im Wege!
Hinweis: Mehr zum Thema Urlaub: Welche Ladekarte für den Urlaub in Italien, Österreich & Co?
Elektroauto Nachteile kompakt zusammengefasst!
Auch wenn die gängigen Vorurteile über E-Autos schrittweise abgebaut werden konnten, besteht in vielen Bereichen noch Ausbaubedarf!
Auch im ökologischen Bereich gibt es Punkte, die verbessert werden sollten. Das gilt auch für die Kosten und den Betrieb von E-Autos. Im Folgenden haben wir die für uns wichtigsten Bereiche mit dem meisten Ausbaupotential zusammengefasst:
1. Klimarisiko: Produktion und Entsorgung
Während das E-Auto im Fahrbetrieb keine CO²-Emissionen produziert, ist dies bei der Produktion nicht der Fall.
Nicht nur die Stromproduktion setzt schädliche Stoffe frei. Auch der Bau von Einzelteilen wie bspw. der Batteriezellen, ist sehr CO²-intensiv. Hierdurch startet das E-Auto mit einer negativen Schadstoffbilanz, den es erst nach einigen Kilometern ausgleicht.
Ebenfalls kann der Abbau der notwendigen Rohstoffe, z.B. Kobalt, Lithium oder Nickel, kann Umweltschäden nach sich ziehen, u.a. durch Abwässer. Auch noch zu erwähnen ist die Entsorgung. Diese bringt noch ökologische Herausforderungen mit sich, da die bisher gängigen Methoden des Recyclings noch ausbaufähig sind.
Allerdings investiert die Industrie sehr intensiv in die Forschung im Bereich Recycling und entsprechende Fortschritte konnten erzielt werden. Bspw. werden alte Batterien als Solarspeicher wiederverwertet.
Gut zu wissen: BMW zählt hier mit seiner Speicherfarmlösung zu einem der Vorreiter in der Branche. So werden beispielsweise in der Nähe des BMW Werks Leipzig alte BMW i3 Fahrzeugbatterien als Pufferspeicher vor Windrädern installiert. Auf diese Weise kann die Fahrzeugproduktion auch bei einer Windflaute mit grüner Energie versorgt werden.
2. Kostenfaktor: Anschaffung und versteckte Kosten
Obwohl die Wartung weniger Geld kostet, ist der Kauf von E-Autos nach wie vor kostenintensiver für Verbraucher. Dies liegt besonders an der teuren Produktion der Batterien, die je nach Marke und Modell zu leicht höheren Anschaffungskosten führen. Auch in diesem Bereich arbeiten die Hersteller daran, die Produktionsmethoden für Batterien günstiger zu machen. Außerdem gleichen die geringeren Kosten für Wartung und Betrieb, sowie finanzielle Anreize die Anschaffungskosten aus.
Ebenfalls mangelt es teilweise an Information über die genauen Kosten des Ladevorgangs. Dieser Punkt wurde jedoch mittlerweile weitgehend behoben. Inzwischen wird bei der Abrechnung nicht mehr die Ladedauer, sondern die Menge in Kilowattstunden berücksichtigt. Dadurch ergeben sich verbindliche Regeln für die Betreiber der Ladesäulen.
Hinweis: Erfahre mehr zum Thema Blockierungsgebühren in unserem Artikel Blockierungsgebühren bei Ladekarten - das solltest du wissen!
3. Betrieb: Reichweite und Laden
Besonders Urlaubsreisende, die gerne mit dem Auto reisen, schrecken noch immer vor einem Kauf von E-Autos zurück. Die Reichweite ist immer noch abhängig von individuellen Faktoren, wie z.B. der Außentemperatur und dem Fahrstil. Auch der Einsatz der Klimaanlage kann sich auf die Leistung der Batterie auswirken. Dies kann besonders Reisen zu weiter entfernten Zielen zeitlich in die Länge ziehen.
Auch in diesem Bereich wird jedoch weiter geforscht. So kommen bspw. die vollelektrischen Modelle von BMW schon heute auf eine Reichweite von bis zu 633 km.
Bei der Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur besteht nach wie vor ein Stadt-Land-Gefälle, wobei das Netz vor allem im ländlichen Raum noch nicht ausreichend ausgebaut ist. Es ist allerdings davon auszugehen, dass diese Lücke in den nächsten Jahren geschlossen wird.
Durch die steigende Zahl der E-Autos auf deutschen Straßen können noch weitere Probleme entstehen. Kritisch könnte die Gefahr einer Überlastung des Stromnetzes werden. Um diesen Problem entgegenzuwirken sollte der weitere Ausbau der Infrastruktur eine zentrale Priorität der nächsten Jahre sein.
Hinweis: Lies mehr zur Reichweite in unserem Artikel: E-Auto Reichweite: Alles wissenswerte auf einen Blick!
Fazit zu den Vor- und Nachteilen von E-Autos
E-Autos leisten einen wertvollen Beitrag zur Schonung von Umwelt und Klima. Besonders der CO²-neutrale Betrieb, sowie die Reduktion von Lärm fördern die Klimaneutralität und den damit verbundenen Anstieg der Lebensqualität. Die Kosten fallen insbesondere bei der Wartung moderat aus, wobei steuerliche Vorteile und lokale Vergünstigungen für Elektrofahrzeugbesitzer weitere Einsparungen ermöglichen. Technologien und die nötige Infrastruktur werden kontinuierlich an die steigende Nachfrage angepasst.
Die aktuellen Nachteile, wie die ökologischen Herausforderungen bei der Produktion, die höheren Anschaffungskosten sowie Einschränkungen bei Reichweite und Ladeinfrastruktur, sind typisch für die noch junge Technologie der Elektromobilität. Verbesserungen in diesen Bereichen dürften jedoch bald folgen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Vor- und Nachteile von E-Autos auf jeden Fall noch ausbaufähig sind. Dennoch haben sich E-Autos in den letzten Jahren immer stärker als Mobilitätsgarant bewährt. Auch ihr Versprechen von Nachhaltigkeit können Elektrofahrzeuge immer besser einlösen. Für Interessierte sind E-Autos daher schon heute eine lohnende Alternative zu Verbrennern darstellen.
Bildnachweise: BMW AG, Audi AG