Induktives Laden von E-Autos ohne Ladekabel
E-Autos ohne Ladekarten zu laden ist ein alter Hut, aber funktioniert das auch ohne Ladekabel? Jeder, der Wireless Charging für das drahtlose Aufladen seines Smartphones verwendet, weiß schließlich, wie praktisch induktives Laden sein kann. Doch lässt sich auch ein Elektroauto durch Induktion laden und welche Vor- und Nachteile sind mit dem induktiven Laden von E Autos verbunden?
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert induktives Laden bei E Autos?
Um ein Elektroauto durch Induktion zu laden, ist zunächst eine Primärspule aus Kupfer erforderlich. Diese erzeugt ein Magnetfeld. Der Induktionsvorgang startet, wenn eine weitere Kupferspule im E-Auto in die Nähe des Magnetfeldes kommt. Dieses schwingt dann hin und her und erzeugt Wechselstrom. Diesen kann das Elektroauto jedoch nicht direkt nutzen. Deswegen wandelt ein in das Elektrofahrzeug integrierter Gleichrichter den Wechsel- in Gleichstrom um, den die Batterie des E-Autos speichert.
Was sind die spannendsten Projekte für induktives Laden bei E-Autos in Deutschland?
Weltweit laufen derzeit Dutzende von Ansätze, die sich damit beschäftigen, wie sich Elektroautos durch Induktion laden lassen. Zu den interessantesten Projekten in Deutschland zählen:
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Gut zu wissen: Auch für den Einsatz des induktiven Ladens im privaten Bereich gibt es erste Forschungsansätze. So arbeitet die Firma Easelink zusammen mit dem Energieversorger Verbund an einer induktiven Ladelösung für Einsatz in Einfahrten und Carports.
Welche Vorteile hat es, ein E-Auto durch Induktion zu laden?
Das induktive Laden von E-Autos bietet innovative Vorteile für Komfort und Effizienz. Die folgenden Punkte zeigen, warum es eine praktische Alternative zur herkömmlichen Ladetechnik werden kann:
- hoher Komfort: Das Hantieren mit Ladekabeln und -buchsen entfällt ebenso wie das sonst erforderliche Verlassen des Fahrzeugs bei Regen, Schnee oder Unwetter für den Start und die Beendigung des Ladevorgangs.
- mehr Reichweite: Durch kabelloses Laden während der Fahrt lässt sich die Reichweite von E-Autos erhöhen. Das Projekt eCharge stellt Steigerungen um 20 Prozent in Aussicht.
- geringer Platzbedarf: Magnetspulen lassen sich in den Asphalt von Fahrbahnen oder Parkplätzen platzsparend unterbringen.
- weniger Verschleiß: Es kann weder an der Ladebuchse des Fahrzeugs, noch am Ladekabel zu Verschleiß kommen, da der Ladevorgang kontaktlos abläuft.
Welche Nachteile sind mit dem induktiven Laden bei E-Autos verbunden?
Das induktive Laden von E-Autos bringt nicht nur Vorteile, sondern auch einige technische Herausforderungen mit sich. Welche Einschränkungen derzeit noch bestehen und welche Aspekte beim Einsatz und Entwicklung der Technologie zukünftig beachtet werden müssen, haben wir im folgenden kurz zusammengefasst:
- niedrigere Ladeeffizienz: Der Wirkungsgrad ist allgemein geringer als beim Laden über Kabel. Allerdings beträgt der Unterschied teilweise nur noch wenige Prozentpunkte.
- geringer Abstand: Aktuell dürfen beide Spulen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sein, was beim Laden im Stand exaktes Parken erfordert.
- reduzierte Ladeleistungen: Nach heutigem Stand der Technik sind ohne aufwendige Kühlung nur induktive Ladeleistungen von 11 oder 22 kW realisierbar – also das, was auch Wallboxen bieten. Kabelloses Schnellladen wäre also derzeit nicht möglich bzw. wirtschaftlich.
Fazit: Induktives Laden von E Autos dürfte sich durchsetzen
Es werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis du dein Elektroauto durch Induktion laden kannst. Doch durchsetzen wird sich die Technik – ähnlich wie das E-Auto laden ohne Ladekarte – mit ziemlicher Sicherheit, weil sie wichtige Vorteile bietet.
Induktives Laden dürfte aber zunächst vor allem ein Thema im Zusammenhang mit dem öffentlichen Nahverkehr sein. Die technische Machbarkeit ist hingegen kein Problem. So hatte BMW bereits 2018 als erster Automobilproduzent überhaupt eine ab Werk verfügbare induktive Ladelösung angeboten. Die Zeit war damals aber wohl noch nicht reif für diese Idee.
Bildnachweise: Easelink GmbH