BMW Wallbox Plus (4. Generation) – lohnt sich der Kauf?

E-Autos verkaufen sich bei BMW bestens. Kein Wunder also, dass der bayerische Automobilhersteller, nachdem er im Jahr 2020 die BMW Wallbox der 3. Generation auf den Markt gebracht hatte, bereits jetzt ein Nachfolgemodell präsentiert. Wenn Du Dich für BMWs neue Ladelösung interessierst, bist Du hier genau richtig. Denn wir gucken nicht nur, was die BMW Wallbox der 4. Generation kostet, sondern analysieren auch die Vor- und Nachteile des Gerätes und gehen auf die möglichen alternativen Wallbox-Modelle ein.

Preislich muss sich die neue Wallbox von BMW nicht nur mit den Konkurrenten am Markt, sondern auch mit dem Vorgängermodell (BMW Wallbox 3. Gen) messen lassen. Dieses war für rund 600 Euro erhältlich. Damit war sie zwar kein absolutes Schnäppchen, aber angesichts der Qualität im Vergleich zu Wallboxen anderen Automobilhersteller relativ fair bepreist. Die unverbindliche Preisempfehlung für die BMW Wallbox der 4. Generation – oft auch als BMW Wallbox Plus (Gen. 4) bezeichnet – liegt nun bei 735 Euro. Im Folgenden erläutern wir, ob sich der Aufpreis für die neue BMW Wallbox Plus lohnt

Die neue BMW Wallbox punktet mit einem schicken Design, unterscheidet sich rein äußerlich allerdings nicht besonders stark von ihrem Vorgänger. Auffällig ist das große BMW-Logo. Features wie der integrierte Kabelhalter, die Fehlererkennung sowie eine LED-Statusanzeige sind zwar praktisch, aber keine wirklichen Unterscheidungsmerkmale zur Konkurrenz. Entscheidende Vorzüge sind vielmehr:

Entscheidende Vorzüge der neuen BMW Ladestation der 4. Generation sind vielmehr:

• Kompakte Abmessungen im BMW-Design (37 cm * 27 cm * 18,5 cm)
• Integriertes 5-Meter Typ 2-Ladekabel mit Steckplatz
• Zugangskontrolle via RFID-Karte
• Für Innen- und Außenmontage geeignet dank Schutzklasse IP65/IK09
• Einstellbare Ladeleistung bis zu 22 kW
• Internetanbindung über Bluetooth und 4G

Neben den Vorzügen gibt jedoch auch einige Einschränkungen und Nachteile bei der BMW Wallbox Plus (4. Gen), die unbedingt bei der Kaufentscheidung zu beachten sind. Und bei denen man langfristig je nach persönlichen Präferenzen mit einer herstellerunabhängigen Ladelösung besser fährt. Als Nachteile der BMW Wallbox Plus sind die folgenden Punkte zu erwähnen:

• Kein integrierter MID-Zähler (für Dienstwagenabrechnung)
• Solar- und lastoptimiertes Laden nur über aufpreispflichtiges BMW Connected Home Charging Paket (ab 1.769 Euro) möglich*
• Zahlreiche Zusatzfunktionen (z.B. Steuerung über MyBMW App) funktionieren nur für BMW-Modelle
• Keine automatische Phasenumschaltung für optimales PV-Überschussladen
• Keine Einbindung von dynamischen Stromverträgen
• Nur bedingte §14a EnWG-Konformität

* Nach 24 Monaten entstehen weitere monatliche Kosten BMW Connected Home Charging Dienste.

Gut zu wissen: Die BMW-Modelle BMW iX1, BMW iX2,BMW i5, BMW i5 Touring,BMW iX, BMW i7 können (optional) mit einer AC-Ladeleistung von 22 kW bestellt werden. Alle anderen vollelektrischen BMW i-Modelle (BMW i3, BMW i4, BMW iX3) sind ab Werk immer nur für eine Ladeleistung von 11 kW ausgelegt.

Die neue BMW Wallbox Plus ist vor allem für Nutzer eines vollelektrischen BMWs interessant, da sich einige Features nur in Verbindung mit der MyBMW App nutzen lassen. Insbesondere die Zusatzfunktionen wie die RFID-Zugangskontrolle und die Möglichkeit zur optionalen Nutzung der hochpreisigen BMW Connected Home Charging Dienste rechtfertigen den Aufpreis zur BMW Wallbox der 3. Generation.

In allen anderen Fällen ist es ratsam, eine alternative Wallbox in Betracht zu ziehen. Denn je nach Modell sind die Alternativen zur BMW Wallbox Plus 4.Generation entweder deutlich günstiger oder besitzen wichtige Zusatzfunktionen. Das gilt insbesondere, sofern du den Ladestrom gegenüber deinem Arbeitgeber abrechnen möchtest oder den PV-Strom deiner Solaranlage optimal nutzen willst. Auch wenn du die Wallbox (zukünftig) inkl. Zusatzfunktionen für E-Autos anderer Marken nutzen oder dynamische Stromverträge zur Senkung der Ladekosten einsetzen möchtest, sind alternative Wallboxen die bessere Wahl.

Die Wallbox von BMW lässt sich optisch sehen und lädt einen vollelektrischen BMW zügig wieder voll. Jedoch preislich ist die Wallbox der Münchner teurer als vergleichbare Modelle. Zudem fehlen ihr praktische und zukunftsorientierte Zusatzfunktionen (MID-Zähler, automatische Phasenumschaltung, vollumfänglich §14a EnWG-Konformität, Einbindung von dynamischen Stromverträgen).

Die folgenden vier Wallboxen eignen sich besonders gut als Alternative zur BMW Wallbox Plus und sind alle “Made in Europe”.

Der go-e Charger Gemini Flex wurde 2023 nicht nur von der Fachzeitschrift Autobild mit der Note 1,7 zum Testsieger gekürt. Sondern die Wallbox sucht auch in puncto Ausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis (ab 559 Euro) ihresgleichen.

Von der vollumfänglichen PV-Anbindung inkl. automatischer Phasenumschaltung (per go-e Contoller) bis hin zur Einbindung von dynamischen Stromverträgen und der App-Steuerung lässt die Wallbox kaum einen Wunsch offen. Das Lastmanagement mit mehreren Chargern und die §14a EnWG-Konformität beherrscht die in Österreich gefertigte Ladestation ebenfalls. Für zusätzliche Flexibilität sorgt ganz nebenbei, dass sich die Wallbox bei Bedarf auch im Handumdrehen von der Wand nehmen und unterwegs als mobile Ladelösung nutzen lässt.

Praxistipp: Das go-e Gemini Flex Solarset aus go-e Wallbox und go-e Controller für das optimale und Wechselrichter unabhängige PV-Überschussladen ist bereits ab 759 € erhältlich.

Die Heidelberg AMPERFIED connect.business 11 kW Wallbox vom traditionsreichen deutschen Wallboxspezialisten Heidelberg ist eine intelligente, hochwertige und §14a EnWG konforme Premium-Ladestation.

Bereits ab einem Kaufpreis von 975 Euro sind ein 5-Meter Typ 2 Ladekabel, die App-Steuerung und ein MID-Zähler enthalten. Letzterer ist notwendig, um den Ladestrom des Dienstwagens für die Abrechnung mit dem Arbeitgeber exakt zu erfassen. Die monatlich geladene Strommenge je Nutzer lässt sich bequem über die von Bosch entwickelte App online einsehen und kostenlos downloaden.

Die Pure II Wallbox (11 kW) von bayrischen Hersteller Webasto ist praktisch, sicher und punktet mit einem ansprechend modernen Design. Sie ist ab 459 Euro erhältlich und hat bereits ein wahlweise 5 oder 7 Meter langes Typ-2-Ladekabel verbaut. Neben einer Herstellergarantie von 5 Jahren überzeugt sie im Alltag mit hoher Verarbeitungsqualität und lädt jedes E-Auto zuverlässig mit einer konfigurieren Ladeleistung von wahlweise 11 kW oder 22 kW.

Die ABL eM4 Twin eignet sich ideal für das parallele Laden von zwei Elektroautos. Denn die Wallbox des fränkischen Herstellers ABL verfügt als einer der wenigen Modelle am Markt über zwei Ladepunkte. Dank des integrierten MID-Zählers und in Verbindung dem REEV-Backend ist sogar eine automatische Abrechnung des Ladestroms mit dem Arbeitgeber möglich. Mit einem Preis ab 2.900 Euro ist angemessen, da die Wallbox neben dem Lastmanagement und der Plug & Charge Unterstützung noch über zahlreiche weitere Extras verfügt.

Gut zu wissen: Alle oben genannten Alternativen können von jedem Hauselektriker eingebaut werden und bieten einen ausgezeichneten Kundenservice. Die von den Herstellern beworbenen Installationspakete sind nicht notwendig.

Die neue BMW Wallbox Plus der 4. Generation ist zwar optisch ansprechend wie ihr Vorgänger, jedoch etwas teurer. Dafür bietet sie praktische Zusatzfunktionen wie RFID-Zugangskontrolle oder das lastoptimierte Laden (kostenpflichtig), die sich aber teilweise nur mit BMW-Modellen nutzen lassen. Dennoch fehlen ihr einige wichtige Features, wie ein MID-Zähler für die Firmenwagenabrechnung oder eine allgemeine Kompatibilität mit E-Autos anderer Hersteller. Daher empfehlen wir, sich vor der Kaufentscheidung unbedingt auch Wallboxen der Marken go-e, Heidelberg oder ABL anzuschauen. Diese „Made in Europe“ Wallboxen sind oftmals günstiger oder bieten zusätzliche zukunftsorientierte Features, die auch mit E-Autos anderer Hersteller funktionieren.

Bildnachweise: ABL GmbH, BMW AG, AMPERFIED GmbH, go-e GmbH, Webasto SE.